LinkedIn Creator Mode

Sie haben davon gehört und sind verwirrt, ob der neue Modus auf LinkedIn was für Sie ist? Es handelt sich um eine neue Funktion, welche Autoren von LinkedIn-Beiträgen noch mehr in den Vordergrund rückt und hilft, Follower bzw. eine größere Reichweite aufzubauen: Den LinkedIn-Creator-Mode. So zumindest wurde es von LinkedIn im Frühjahr 2021 beschrieben.

Was ändert sich mit dem Creator-Modus?

1) Man kann den Folgen-Button direkt aktivieren und muss nicht in den Einstellungen danach suchen. Ich hatte hier darüber berichtet und nutze diese Einstellung bereits seit August 2019. Statt Kontaktanfragen erhalte ich vorrangig Anfragen, meinen Beiträgen zu folgen. Ich sammele also eher Follower als Kontakte. Mit dem Creator-Mode kommt die Einstellung automatisch.

2) Wenn ich mich mit Personen vernetzen möchte (also nicht nur folgen will), welche den Creator-Modus aktiviert haben, erhalte ich eine Nachricht von LinkedIn mit dem folgenden Text: „Sie folgen Person X und sehen die Beiträge dieses Mitglieds. Wir raten, sich nur mit Personen zu vernetzen, die Sie auch kennen. Sie können Person X stattdessen eine InMail senden“. Das heißt: Wer den Creator-Modus angestellt hat, hat es schwerer, sein Netzwerk zu erweitern. Gerade für Einsteiger auf LinkedIn ist die Einstellung eher nicht zu empfehlen.

3) Man kann bis zu 5 Hashtags unterhalb des Profil-Slogans hinterlegen, die die Kernkompetenzen hervorheben sollen.

4) Eigene Aktivitäten und der Bereich „im Fokus“ werden höher positioniert und laden somit mehr zur Kommunikation ein. Laut LinkedIn wird der Bereich der Aktivitäten gleichzeitig noch erweitert.

5) (Seit November 2021): Weitere Funktionen wie LinkedIn Live (Live Streaming) als auch Newsletter werden freigeschaltet. Vor allem beim Live Streaming könnte es sein, dass gewisse Voraussetzungen geprüft werden, ob man in der jüngeren Vergangenheit eigene Inhalte Content veröffentlicht hat oder ob man wiederholt gegen LinkedIns Nutzungsbedingungen verstoßen hat/ der Account bereits gesperrt worden ist.

6) Man kann im Kopfbereich des Profils einen klickbaren Link einfügen. Zum Beispiel den Link zur Homepage, einem aktuellen Angebot, einem Artikel oder Zugangslink für ein Webinar. Ich habe seit dem 2. Mai 2022 Zugriff (getrickst mit der Einstellung eines englisch-sprachigen Profils).

Wie richte ich mir den Creator-Mode ein?

Er wird von LinkedIn freigeschaltet. Im Dashboard Ihres Profils (hell-blauer Kasten, wenn Sie in Ihrem Profil sind) erscheint üblicherweise ein Hinweis, dass man sich den Creator-Modus einrichten kann.

Wenn Sie in Ihr Profil gehen und zum Dashboard scrollen (blauer Kasten) schauen Sie nach, ob dort eine Zeile „Creator-Modus“ oder „Creator-Mode einrichten“ angegeben ist. Wenn ja, klicken Sie darauf und das folgende Fenster öffnet sich.

Sie klicken auf „Weiter“ und sehen Folgendes, um die 5 Kernkompetenzen, Ihre persönlichen Hashtags zu hinterlegen.

Mit dem nächsten Schritt sind die Einstellung schon erledigt – der Creator-Modus ist aktiviert!

Weitere Details zur neuen Funktion gibt es direkt von LinkedIn über diesen Link.

Meine eigenen Erfahrungen mit dem Creator-Modus

Ich hatte den Modus für ca. 3,5 Monate eingeschaltet. Von Juni 2021 – Mitte September 2021. Leider fiel das in eine Zeit während welcher ich einen längeren benötigten Urlaub gemacht habe. Und auch so, relativ selten zum Posten gekommen bin. Ich habe zwar in der Vergangenheit immer regelmäßig Blogartikel/ Newsletter auf LinkedIn veröffentlicht und auch mehrfach die Woche einen Beitrag. Die Zeit mit Creator-Modus war aber relativ ruhig. Daher, ich habe nicht als Power-Userin geglänzt.

Meine Beobachtung war und ist, dass die Reichweite sehr zurückgegangen ist. Das Gleiche wurden mir von Kontakten berichtet, welche teilweise häufiger als ich posten und über mehr Kontakte verfügen. Mein Eindruck war, dass Personen, welche mich persönlich nicht kennen, meine Beiträge geliked haben und Personen, mit welchen ich sonst viel zu tun habe und sonst Interaktionen erhalten habe, meine Beiträge gar nicht mehr gesehen haben.

Dass ich eher Follower als Kontaktanfragen erhalte, ist schon seit 2019 der Fall, da ich das Folgen als Standardeinstellung gewählt habe. Seitdem ich meinen Creator-Modus im September abgeschaltet habe, erhalte ich aber auch wieder mehr Kontaktanfragen.

Nach einigen Recherchen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der Creator-Modus eindeutig nichts für Beginner auf LinkedIn ist, da er den Netzwerkaufbau eher hemmt. Wer hin- und wieder etwas postet, ist ebenfalls mit der Standardeinstellung gut bedient. Echte Power-User und Personen mit bereits über 10.000 Followern sollten sich den Creator-Modus anschauen und gerne mal testen. Da sollte er Potenzial haben. Vor allem, wenn man auch zu den 5 benannten Hashtags postet. Seit November 2021 bietet der Modus neue Funktionen an, wie das Live Streaming (LinkedIn Live) und Newsletter. Da viele Nutzer schon lang vorher darauf gewartet haben, nehme ich an, dass der Modus an Popularität gewinnt. Ob es was bringt, wird sich mit der Zeit herausstellen. Nicht empfehlenswert ist es aus meiner Sicht, dass jeder Nutzer nun einen eigenen Newsletter startet.

Wie kann das Posten mit dem Creator Modus zum Erfolg werden?

  • Wählen Sie immer eine Mischung aus verschiedenen Formaten: Text, Text mit Foto, Video, Umfrage, Blogartikel etc. – Der Mix machts!
  • Seien Sie ein Personal Brand: Achten Sie beim Einrichten des Profils als auch bei der Erstellung der Beiträge auf ein passendes Erkennungsmerkmal. Vielleicht eine Farbe, die in allen Materialien auffällt, einen Hut oder farbige Brille oder legen Sie sich auf ein Thema oder Hashtag fest, welcher kontinuierlich verwendet wird.
  • Kennen Sie Ihre Zielgruppe? Wenn ja, sind die Kontakte und Follower Teil der Zielgruppe? Recherchieren Sie, was Ihre Zielgruppe wirklich braucht und wie sie tickt.
  • Beim Erstellen der Beiträge: Achten Sie darauf, dass Sie immer einen Mehrwert liefern. Der Mehrwert kann variieren. Wenn Sie normalerweise eher hilfreiche Tipps posten, darf auch mal eine spaßige Umfrage dabei sein.
  • Starten Sie Diskussionen oder auch Umfragen von deren Ergebnissen die Zielgruppe profitieren kann. Hat sie Interesse am Ergebnis, wird sie auch gerne teilnehmen. Auch hier sind wir wieder beim Thema, dass es wichtig ist, die Zielgruppe zu kennen. Bei Umfragen ist übrigens der Klick auf eine Umfrage-Antwort so viel Wert wie ein Kommentar. Hat eine Umfrage mehr als 100 Teilnehmer, so bedeutet es richtig viel Reichweite.

Foto: Pixabay

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