7 Selbstmarketing-Tipps für Frauen

Letze Woche fand ja, wie jedes Jahr am 8. März, der internationale Frauentag statt. Ich gebe zu, dass ich eine geteilte Meinung zu diesem Feiertag habe. Auch wenn Frauen sich über Blumen freuen, so wird mit dem traditionellen Begehen des Tages wie z.B. mit Blumengrüßen vom Chef (was von einigen Unternehmen so gehandhabt wird) von den wichtigen Themen abgelenkt. Jeder sollte die Anerkennung bekommen, die ihm gebührt – egal, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt.

Fakt ist, dass es uns Frauen oft an ausreichend Selbstvertrauen fehlt. Meist ist da einfach eine Bescheidenheit vorhanden, die nicht sein muß. Das bestätigt auch die frühere Familienministerin Renate Schmitz in einem Beitrag der Wirtschaftswoche. Wir müssen nicht wie Männer werden, aber wir können unsere Komfortzone verlassen, aus uns herausgehen und über unsere Erfolge und Taten sprechen.
Viele Frauen und da schließe ich mich mit ein, machen Fehler, welche es uns in der männlich geprägten Arbeitswelt schwerer machen. Ich habe, als ich nach der Elternzeit wieder in Teilzeit gearbeitet habe, keine Gehaltsverhandlungen geführt, weil ich dankbar war, dass ich überhaupt wieder in Teilzeit einsteigen durfte. Sehr häufig wird das jungen Müttern verwehrt und ich war bereits sehr froh, einen interessanten Job in Teilzeit ausüben zu können. Rückblickend weiß ich, dass ich dennoch hätte mutiger sein dürfen und auch das Thema Gehalt ansprechen können. Ich hätte auf meine Erfolge für das Unternehmen verweisen können, dass ich trotz Teilzeit am Nachmittag und Abends für die amerikanischen Kollegen zur Verfügung stand. Nun, das liegt in der Vergangenheit. Ich möchte den heutigen jungen Müttern mit auf den Weg geben, dass Sie etwas forscher rangehen sollten – viele tun das ja bereits recht erfolgreich. Aber vielen anderen fehlt es noch am Selbstvertrauen.

Aus diesem Punkt habe ich hier 7 Selbstmarketing-Tipps für Frauen zusammengetragen, welche das ganze Jahr über gültig sind, nicht nur am Weltfrauentag. Machen wir uns nichts vor: Bescheidenheit bringt uns nicht weiter, also suchen wir uns andere Wege.

1. Erfolgsliste erstellen

Der erste Schritt hierbei ist es, sich seiner persönlichen Erfolge bewusst zu sein. Je nach Position ist das auch gar nicht so leicht. Starten Sie daher ein kleines Erfolgsbuch und notieren am Ende jeden Tages, was gut gelungen ist. Welche kleinen und großen Meilensteine haben Sie geschafft.
Auch wenn ein Tag zwischendrin nicht so gut gelaufen ist, werden Sie jeden Tag etwas finden, was Sie geschafft haben. Diese Ergebnisse sollten in einem Erfolgstagebuch gesammelt werden. Am besten mal ein paar Wochen lang.
Als Mutter zweier Kinder gibt oder gab es auch Tage, wo ich wenig Zeit für meinen Job hatte. Dann steht in dem Tagebuch halt etwas, was nichts mit dem Beruf zu tun hat.

2. Sprechen Sie über Ihre Erfolge

Jetzt, nachdem Sie sich Ihrer Erfolge bewusster geworden sind, berichten Sie hin- und wieder in persönlichen Gesprächen mit Freunden, der Familie, in der Kaffeepause, im Team-Meeting über die Erfolgserlebnisse.
Auf die Online-Kommunikation übertragen, auch da können Sie Erfolge in Status Updates oder in Blogartikel einflechten.
Ein Erfolg ist in meinen Augen auch der Besuch einer Weiterbildungsmaßnahme oder einer Konferenz. Jeder kann, nachdem er beruflich auf einer Messe war oder an einem Ein-Tages-Workshop teilgenommen hat, ein paar Anekdoten dazu erzählen. Die Zuhörer werden mit Sicherheit interessiert zuhören, wenn Sie sich vorab 2-3 Fakten überlegen, die es Wert sind, an andere weiterzugeben.

3. Finden Sie Ihr Spezialthema für welches Sie brennen

Ich gehe davon aus, dass jeder ein Thema hat, welches ihn besonders fesselt. Idealerweise ist es ein Thema, welches Sie auch beruflich weiterbringt. Richten Sie Profile in einem oder mehreren sozialen Netzwerken ein, beschreiben Sie im Profil Ihr Lieblingsthema und fangen Sie an, online darüber zu kommunizieren. Gerade LinkedIn eignet sich als weltweit größtes Businessnetzwerk hervorragend für das berufliche Selbstmarketing.
Überlegen Sie sich 2-3 Themen, für welche Sie sich besonders interessieren, Sie gut darin sind und schreiben Sie regelmäßig darüber. Sie sind international aktiv und können in puncto interkulturelle Kommunikation einen Beitrag leisten? Sie bieten Coachings für Führungskräfte in der Automobilbranche an? Ihre Kunden sind meist im Vertrieb tätig, reisen viel und benötigen immer wieder Input für interessant gestaltete Präsentationen?
Als Social-Media-Beraterin habe ich mir 2012/13 das Thema internationales Social Media und die Nutzung der Kanäle über die Grenzen hinaus, als Thema vorgenommen. Heute ist das auch der Titel meiner Webseite und es war der Türöffner, mich auf die Beratung zur LinkedIn-Nutzung zu spezialisieren.
Sie könnten Ihre Ideen, Ratschläge und Meinungen zu verschiedenen Themen mit anderen teilen. Der schnellste und einfachste Weg ist es, diese über Social Media anzuleiern. Man wird Sie in Zukunft dank dieser Beiträge ganz anders wahrnehmen und wertschätzen. Personen aus Ihrem Netzwerk werden Sie nach einiger Zeit um Rat fragen und Sie werden sich freuen, dass Sie helfen konnten.

4. Bringen Sie sich in einer Gemeinschaft ein

Mit Gemeinschaft kann vieles gemeint sein. Ich denke dabei an das Online und Offline-Netzwerken. Dank der heutigen Online-Möglichkeiten können viele Ziele noch schneller erreicht werden, sogar über die Landesgrenzen hinaus, ist man in der Lage, Kontakte zu knüpfen.
In der Offline-Welt kann es eine Mitgliedschaft in einem Verein oder eine ehrenamtliche Tätigkeit sein. Seit meiner Selbständigkeit bin ich immer wieder zu Netzwerktreffen für Selbständige gegangen um Gleichgesinnte zu treffen und es sind daraus sehr angenehme und wertschätzende Kontakte oder Freundschaften daraus entstanden. Seit kurzem bin ich bei den Webgrrls Bayern und freue mich auf deren Vorträge, gemeinsame Mittagessen oder Frühstückstreffen. Ggf. nehme ich auch die Gelegenheit wahr, mich dort mehr einzubringen.
Wenn ich meine Aktivitäten deutschlandweit anbiete, macht es Sinn, sich in einer Online-Community wie z.B. Facebook-Gruppen zu engagieren. Nutzen Sie dazu die Gelegenheit, in einer solchen Gruppe regelmäßig Antworten zu schreiben und den Lesern einen Nutzen zu liefern. In meinem Fall ist es eine eigene Gruppe zur LinkedIn-Nutzung bzw. das regelmäßige Posten von Tipps in Gruppen, wo sich Jobsuchende zum Thema Bewerbungen austauschen.

5. Machen Sie sich bewusst: Eigenlob stinkt – nicht!

Von klein auf bekommt man beigebracht, dass Eigenlob unangebracht ist. Ich warne meine Kinder, nicht mit irgendwelchen Dingen anzugeben. Hellhörig werde ich, wenn sie sich so klein machen à la „Ich kann nicht malen. Ich bin schlecht in Mathe, ich kann dies und das nicht.“ Mit der Schule fängt es häufig an, der Mensch wird sich seiner Schwächen bewusst und vergisst, wo die Stärken liegen. Ob jung oder alt, viele von uns sind perfekt im Understatement. Ein bißchen Stolz auf die eigene Leistung ist unbedingt notwendig. Wenn man etwas gut gemacht hat, dann darf man auch darüber sprechen. Ich gebe zu, hier gehört ein wenig Fingerspitzengefühl dazu.
Wenn keiner weiß, welche Erfolge Sie erreicht haben, kann er auch gar nicht einschätzen wofür Sie stehen. Wenn Sie den Tipp aus Punkt 2 umgesetzt haben, können Sie anfangen, kleine Erfolge zu feiern, ihren Freunden und Kollegen davon zu erzählen. Je nachdem, wie Sie kommunizieren und wieviel Zeit Sie sich auch zum Zuhören nehmen, klingt ein wenig Eigenlob auch nicht nach Angeberei.

6. Misserfolge gehören dazu – Lassen sie sich nicht zurückwerfen

Seien Sie sich bewusst, dass ein Fehler oder eine falsche Entscheidung zum Leben dazu gehören. Keiner kommt perfekt auf die Welt und nur durch eine Vielzahl von Fehlern sind die erfolgreichsten Menschen zu dem geworden, was sie sind.
Das Wichtige ist, dass man lernt, die Fehler anzunehmen, daraus zu lernen und nicht allzu viel Zeit damit verschwenden sollte, sich darüber zu ärgern. Wir Frauen neigen eher dazu, uns lautstark über Fehler zu äußern. Ich erwische mich da regelmäßig, merke aber, das es nicht gut ist und mich in keinster Weise weiterbringt. Beherzigen wir doch besser den Spruch „Hinfallen, aufstehen, Krone richten und weiter machen“. Wenn Sie das umsetzen, kommen Sie weiter. Lassen Sie sich bei Ihren Selbstmarketing-Aktionen nicht zurückwerfen. Jede Stunde, die man sich ärgert, ist eine Stunde, die man sinnvoll mit Weiterbildung, Netzwerken, Kundenakquise etc verbringen könnte.

7. Raus aus der Komfortzone

Einige der bisher erwähnten Tipps machen Ihnen Angst? Regelmäßig in Social Media aktiv werden? Mit fremden Leuten kommunizieren? Eigene Artikel ins Internet setzen? Einen Vortrag halten? Ich kann sie gut verstehen. Vor 2012 habe ich Vieles davon nie gemacht. Mein erster Schritt raus aus der Komfortzone war mein 1. Blogartikel. Sie glauben gar nicht, wie lange ich gezögert habe, bevor ich auf „Veröffentlichten“ geklickt habe. Die Vorstellung, dass rein theoretisch die ganze Welt meine Zeilen lesen könnte, hat mich sehr eingeschüchtert.
Der nächste große Schritt war es, Webinare zu halten. Und heute gehen Sie mir gut von der Hand. Ich freue mich auf jeden Termin und habe eine gewisse Routine entwickelt. Ohne Webinare und ohne meinen Blog stände ich nicht da, wo ich jetzt bin. Sie sind meine Akquise-Instrumente, welche ich auch erst Stück für Stück erlernen musste und sie haben mich anfangs etwas Überwindung gekostet.
Weiter geht es mit Vorträgen auf Netzwerkveranstaltungen, Karrieremessen bzw. bei der IHK. Sie fallen nicht jedem zu, aber wenn sie gemeistert worden sind, ist man einen Schritt weitergekommen.
Setzen Sie sich kleine Ziele, die Sie schaffen können. Ich sage immer, eins nach dem anderen. Die eine braucht mehr Zeit, die nächste packt vieles in kurzer Zeit an.

 

Sie möchten mehr für Ihr Selbstmarketing auf LinkedIn tun? Kontaktieren Sie mich, wenn Sie Herausfinden möchten, zu welchen Themen Sie sich in Zukunft auf LinkedIn einbringen könnten. In einer gemeinsamen Beratungsstunde oder im Rahmen der Profil-Optimierung kann ich Ihnen mit Sicherheit hilfreiche Tipps geben.

Zum Titelbild: Ich habe den Frosch gewählt. Nicht, weil ich ihn besonders hübsch fand, sondern, weil er als Krafttier für Mut für neue Unternehmungen, den “Sprung” wagen, Heilung, Energie, Fruchtbarkeit, Kreativität gilt. Packen wir es also an!

Foto: Unsplash

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