LinkedIn-Tipps 2025: Welche Formate bevorzugt der Algorithmus?

Ende Oktober hat Richard van der Blom mit AuthoredUp wieder einen ausführlichen Report rund um den aktuellen LinkedIn-Algorithmus veröffentlicht. Für mich und viele anderen Autoren ist es besonders spannend zu erfahren, welche Formate wir auf LinkedIn wie einsetzen sollten. Die wichtigsten Tipps, die Euch als LinkedIn Creators weiterbringen, habe ich hier zusammengefasst.

Formate und wie wir sie einsetzen sollten

  • Formate, die Diskussionen herbeiführen, schneiden besser ab als solche, die nur Aufmerksamkeit erregen.
  • Formate, die lehren oder vereinfachen, stossen auf mehr Interesse als Beiträge, die News verbreiten oder bewerben.
  • Die ideale Kombination besteht aus textlicher Tiefe, die mit visuellen Elementen unterstrichen wird.

Du brauchst: Speichern und Re-Posts

  • Gespeicherte Beiträge sind nach wie vor der beste Reichweitenmultiplikator. Jedes Speichern erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Beitrag in den Feeds „Vorschläge für Sie“ wieder auftaucht, um über 60 %.
  • Lehrreiche Beiträge (Dokumente, mehrere externe Links, Artikel) übertreffen andere Formate in Bezug auf die langfristige Sichtbarkeit.
  • Reposts sind auch ein starker Beschleuniger in der Anfangsphase, vor allem für bildbasiertes Storytelling, das die Menschen nicht nur lesen, sondern wo sie auch ihre Unterstützung (für Kampagnen) zeigen möchten.

Tipps für reine Text-Formate

1. Empfehlenswert ist hier ein kurzer und übersichtlicher Text mit ca. 900 bis 1.200 Zeichen.

2. „Zeitliche Rahmen als Einstieg funktionieren sehr gut: Starte den Text z.B. mit „Letzte Woche …” oder „Heute ist mir klar geworden …” Das weckt das Interesse.

3. Beende den Textbeitrag mit einer offenen Reflexion, nicht mit einem Call-to-Action. Z. B. „Neugierig, wie andere damit umgehen?“. Fragen wie „Schreib mir in die Kommentare“ oder „Was denken Sie?“ funktionieren nicht mehr so gut.

4. Vermeide „Einzeiler mit Leerzeichen“. Beiträge mit mehr als 40% Leerzeilen werden abgestraft. Auch weniger als 4 Zeilen Text sind zu vermeiden.

Tipps für Text- und Bild-Beiträge

1. Wähle Bilder, die Action oder Emotionen zeigen, nicht nur den Kontext. Menschen in Bewegung sorgen für eine um 23 % längere Verweildauer.

2. Schneide Bilder zuerst für Mobilgeräte zu: das Seitenverhältnis 4:5 erzielt eine um 32 % bessere Klickrate als 16:9-Layouts.

3. Bilder, die Dinge erklären, Diagramme und Infografiken sind Hingucker. Wenn sie zum Thema passen oder dieses verstärken, sind sie ideal.

4. Verwende Text in der Überschrift innerhalb des Bildes sparsam, er muss für Klarheit sorgen.

5. 2–3 Bilder in einem Beitrag, die subtil eine Geschichte erzählen, übertreffen einzelne Bilder um 18 %.

6. Nutze eigene, native Bilder und vermeide Stockbilder oder KI-generiertes Material, es sei denn, es passt zum besprochenen Thema. LinkedIn komprimiert extern stammende Links und reduziert so die Reichweite um bis zu 15 %.

Nach wie vor ist es das sicherste und beständigste Format sowohl für Reichweite als auch für Interaktionen, vor allem wenn visuelle Elemente die Geschichte verstärken. Das Bildmaterial soll zum Thema passen. Schluss mit Selfies zu jedem Thema.

Tipps für Dokument-Beiträge (Carousel-Posts)

Dokumente haben in den letzen Monaten einen Anstieg beim Engagement von knapp 47% erreicht und sind somit eine der effizientesten Methoden, um Autorität zu bestimmten Themen und Reichweite aufzubauen. Da sie das Format sind, das am häufigsten gespeichert wird.

1. Es ist das beste Format für lehrreiche Beiträge. Lerne, sie zu erstellen, indem Du z.B. mit Canva arbeitest.

2. 6 bis 9 Folien bzw. Dokumentseiten reichen aus.

3. Die 1. Folie sollte besonders übersichtlich gestaltet sein: Kurzer Titel, Nutzen und Neugier weckende Hinweise. Kein Marketing!

4. Variiere die Textgewichtung: fettgedruckte Überschriften und kurze Sätze; der Algorithmus von LinkedIn misst sogar das Scroll-Engagement pro Folie.

5. Füge irgendwo in der Präsentation dein Gesicht ein. Beiträge mit menschlichen Bildern übertreffen abstrakte Bilder um bis zu 40–60 %.

6. Beende die Präsentation mit einer Folie, die so interessant ist, dass man sie gerne abspeichert. Z.B. Frameworks, Checkliste oder „3 Takeaways“ eignen sich besonders gut.

Tipps für Video-Beiträge

1. Starte mit einem visuellen Aufhänger in den ersten 2 Sekunden. Die Scroll-Stop-Metrik von LinkedIn definiert die frühe Verbreitung.

2. Füge Untertitel manuell hinzu, nicht automatisch generiert. Laut Studie erzielen manuelle Untertitel eine um 28 % höhere Verweildauer.

3. Ideale Video-Länge: 30 – 60 Sekunden, es sei denn, Du vermittelst strukturierte Erkenntnisse (Tutorial, Fallstudie usw.), die mehr Zeit benötigen. DAs sollte aber die Ausnahme sein.

4. Ein Absatz mit max. 300 Zeichen reich als Teasertext aus.

5. Füge Trigger für die Interaktion in der Mitte des Videos ein: Verbale Hinweise wie „Pause und Kommentar unten” verlängern die Zuschauerbindung.

Videos haben sowohl bei der Reichweite als auch beim Engagement Verluste von 35% bzw. 23% erlangt. Dennoch heißt es, dass Videos funktionieren, wenn sie einen Zweck erfüllen. Kurze, storybasierte Clips mit Untertiteln sind nach wie vor wertvoll, während zu lange oder Werbevideos auf wenig Interesse treffen.

5 Tipps für Umfragen

1. 3 Antwort-Optionen reichen aus

2. Formulierte Fragen wie: Welchen Ansatz findest Du besser? Sind besser als faktische Fragen oder Fragen, die nur mit Ja oder Nein beantwortet werden können.

3. Poste die Ergebnisse innerhalb von 72 Stunden. Daher: Eine kurze Umfrage-Phase wie 1 oder 3 Tage reicht aus.

4 . Erwähne in den Kommentaren, dass es dort zusätzliche Umfrage-Details gibt. Dies kann die Anzahl der Konversationen/ Kommentare verdoppeln.

5. Lass Dir immer wieder komplett neue Umfragen einfallen. Keine Wiederholungen innerhalb von 30 Tagen.

Umfragen haben generell beim Engagement sehr nachgelassen (69%), die Reichweite hat etwas zugenommen.

Lange Formate: Tipps für LinkedIn-Artikel

Viele Autoren haben das lange Format noch nie verwendet, da es in den letzten Jahren nicht so gut gut ausgespielt wurde, wie man es sich wünschen würde. Inzwischen wendet sich das wieder: Artikel erreichen mehr Reichweite (48%) bzw. auch mehr Engagement (45%).

Zwei Verbesserungen führten dazu, dass sie ein Comeback erleben konnten: verfeinerte In-Feed-Vorschauen (bessere Sichtbarkeit) und verbesserte Analysen, die es nun einfacher machen, sie zu bewerten und in umfassendere Marketingstrategien zu integrieren. In Kombination mit dem Themenautoritätsmodell von LinkedIn sind sie ein glaubwürdiger, messbarer Kommunikationsweg für Experten und Thought Leader.

1. Wichtig: Eine kurze Titelzeile mit max. 7 – 11 Wörtern

2. Füge eine 3-zeilige „Kurzüberblick am Anfang“ hinzu; LinkedIn zeigt diesen im Abschnitt „Vorschläge für Sie“ an.

3. Verwende Formatierungen wie Überschriften, Emoji-Punkte oder kurze Trennzeichen, um lange Absätze zu strukturieren.

4. Beende den Beitrag mit einem dezenten Hinweis oder Impuls, der die Leser bewegen soll, den Newsletter oder Kanal zu abonnieren. Bitte keinen Call-to-Action!

5. Zusatztipp: Verwende den Inhalt des Artikels in zwei kurzen LinkedIn-Beiträgen, da es die Auffindbarkeit des Artikels erhöhen kann.

Tipps für Beiträge mit externen Links

1. Starte mit einer persönlichen Einsicht oder Meinung zu dem Thema. Die Links sollten nicht in den ersten beiden Sätzen stehen.

2. Du kannst 5–10 Minuten nach dem Posten ein oder zwei eigene Kommentare hinzufügen, da es in dem Fall die Reichweite erhöhen kann. Früher war das ein No-Go, jetzt sogar erlaubt. Verrückt!

3. Verwende niemals die Miniaturansicht (Thumbnail). Blende diese aus und lade ein eigenes Bild hoch.

4. Schreibe eine kurze Zusammenfassung zum eingefügten Link hinzu. 2 Zeilen reichen.

5. Vermeide es, innerhalb derselben Woche zweimal auf dieselbe Domain zu verlinken. Wenn Du mehrfach in einer Woche auf Deine Landingpage verlinkst, wäre das z.B. ein Fehler für die Reichweite Deines Beitrags.

Fazit: Konzentriere Dich auf Inhalte bzw. Formate, die lehrreich sind und zur Diskussion anstacheln. Was Du brauchst sind Menschen, die Deine Beiträge speichern, mit ihren Kontakten teilen oder kommentieren. Reine Likes bringen nichts.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert