Fakten aus der Algorithmus-Studie 2024/2025

Richard van der Blom hat wieder sehr viel Arbeit in seinen traditionelle Algorithmusstudie gesteckt. Ein Jahr lang von Februar 2024 an wurden 1,8 Millionen Beiträge analysiert und ausgwertet und hier sind die ersten Ergebnisse, die ich heute mit Euch teilen möchte. Um den kompletten Report zu lesen, schaut Euch bei Richard van der Blom bzw. Just Connecting um. Hier geht’s zum „Algorithm Insights 2025 Playbook„:

Ganz besonders spannend: Es ist kein europäischer Report, sondern umfasst 1,8 Millionen Beiträge von 58.000 LinkedIn-Profilen und 31.000 Unternehmensseiten aus 60 Ländern, mit mehr als 25 Sprachen ab.

Ich werde in den kommenden Tagen noch einzelne Beiträge und Ergänzungen zu diesem Artikel vornehmen, denn bei über 250 Seiten und ohne KI-Anwendung dauert das schon ein bißchen. Ich möchte mich auch auf das Wesentliche konzentrieren, was meine Leser:innen bzw. Teilnehmer:innen der Trainings üblicherweise besonders interessiert.

Vergleich der Reichweite zum Vorjahr


Bei 95 % der aktiven LinkedIn-Nutzer ist die Reichweite stark gesunken, mit einem deutlichen Rückgang von fast 50 % bis Februar 2025 im Vergleich zum Vorjahr. Auch das Engagement, obwohl etwas stabiler, verzeichnete einen Abwärtstrend und pendelte sich bei 75 % des vorherigen Niveaus ein.


Wichtige Fakten zum Anfang

  • Die organische Reichweite ist um 50% zurückgegangen.
  • Mehr als 72% aller LinkedIn-Aufrufe erfolgen über mobile Endgeräte. Im Schnitt wird in 1,3 Sekunden entschieden, ob man weiter blättert oder nicht.
  • Unternehmensseiten haben es weiter sehr schwer: Wer nur auf organische Reichweite setzt, wird kaum überleben. Die Empfehlung hier: Werbe-Kampagnen zu buchen und auf Markenbotschafter zu setzen.
  • Gespeicherte Beiträge sorgen für Reichweite. Ein Like ist fast nichts wert. Das heißt für Dich: Erstelle Content, den man speichern möchte und in Ruhe konsumieren mag.
  • Die LinkedIn-Community wird immer aktiver: Die Zahl der Content-Botschafter, die aktiv mit Beiträgen interagieren, ist von 23,1 % auf 26,3 % gestiegen, während die stillen Leser, also die Nutzer, die Inhalte nur konsumieren, ohne sich zu engagieren – von 57 % auf 53 % gesunken ist.
  • Video Content wird immer beliebter: Es wurden 22% mehr Engagement bei Videos beobachtet als bei Text-only-Beiträgen. Allerdings bin ich bei den Video-Themen etwas vorsichtiger was zukünftige Prognosen angeht, da der Video-Feed erst im März eingestellt wurde und die Studie die Phase des aktiv laufenden Video-Feeds beobachtet hat.
  • Wertvoller Content kann auch mehrere Tage lang eingeblendet werden.



Welche Aktivität hat Einfluss auf Deinen eigenen LinkedIn-Feed?

  • Engagement mit neuen und alten Kontakten.
  • Kommentare und andere Reaktionen. Vor allem Kommentare haben eine Auswirkung von 80%, dass Du wieder Inhalt der gleichen Person sehen wirst.
  • Direkte Nachrichten und Profilbesuche.
  • Leises Engagement, indem man die Beiträge liest.
  • Speichern von Beiträgen.
  • Präferenz bestimmter Content-Formate: Wenn Du häufig bei Umfragen mitmachst, werden auch mehr Umfragen eingeblendet.
  • Nutzung der gleichen Hashtags.
  • Engagement mit vorgeschlagenen Beiträgen.
  • Schnelles Engagement in den ersten 120 Minuten nach dem Posten.



Beiträge mit Bild sind zu die Gewinnerr der besten Formate (11% mehr angezeigt als vor einem Jahr). Sie machen inzwischen 58% aller Beiträge aus. In einer frühere Studie waren es 48%.

Tipps für eine gute Reichweite für Bild-Beiträge (mit Text)


1) Ideale Textlänge: 700-900 Zeichen.
2) Bildbeiträge mit 4ca. 00 Wörtern (+20 Sätze) führen zu 2,31 mehr Interaktion. Tiefgründige Texte und gut strukturiertes Storytelling kommt gut an.
3) Simple leichte Sprache führt zu mehr Engagement.
4) Infografiken funktionieren besonders gut. Sie bekommen 2,4 mehr Engagement als andere Bilder.
5) Nutze Bilder im Hochkant-Format, da sie 40% mehr Reichweite erlangen können.
6) Beiträge mit authentischen Bildern sind 60 % erfolgreicher als Stock- oder überdesignte Bilder.
7) Stellen Sie sicher, dass das Bild Ihrer Botschaft einen Mehrwert verleiht.

Lebensdauer von Beiträgen


Verglichen mit dem Report vor einem Jahr und auch meine Beobachtung ist es, dass die angezeigten Beiträge häufig schon länger im Feed unterwegs sind. Es ist keine Seltenheit, dass ich „alte“ Beiträge von vor einigen Tagen oder 1 Woche angezeigt bekomme.


– 56% sind von den letzten 24 Stunden
– 14% von 24 Stunden bis 2 Tage
– 12% – 2-3 Tage
– 8% – 3-5 Tage
– 8% – länger als 5 Tage


Reposten – direkt teilen oder was denn nun?


Welche Auswirkungen hat das Reposten auf den ursprünglichen Autor?

1. Frühe Sofort-Reposts bringen einen roßen Schub an Reichweite.
Wenn jemand den Inhalt innerhalb der ersten vier Stunden nach der Veröffentlichung sofort repostet, belohnt der LinkedIn™-Algorithmus dies tendenziell. Diese schnell geteilten Beiträge können das Wachstum eines Beitrags dank der hohen Interaktionsgeschwindigkeit um bis zu 40 % steigern.

2. Reposts mit Kommentaren: Geringere Reichweite
Während „Reposts mit Gedanken“ zusätzlichen Kontext und persönliche Kommentare ermöglichen, ist der Einfluss auf die Reichweite des ursprünglichen Beitrags deutlich geringer.


3. Mitarbeiter-Shares vs. externe Reposts
Wenn Mitarbeitende Inhalte von Unternehmensseiten reposten, reduziert LinkedIn™ die Verbreitung im Vergleich zu Reposts von Personen außerhalb des Unternehmens – typischerweise 25 % weniger Reichweite. Einzige Ausnahme: Infografiken: Diese besonderen visuellen Beiträge halten sich gut und behalten selbst bei interner Weiterverbreitung etwa 60 % der durchschnittlichen Reichweite.

Tipp von Richard van der Blom für globale Zielgruppen: Wenn Du Deinen eigenen Beitrag 6–8 Stunden nach der ursprünglichen Veröffentlichung repostest, bekommen Deine Inhalte neuen Schwung. Diese besondere Taktik kann die Reichweite im Durchschnitt um 30 % steigern, da LinkedIn™ erneute Aktivität erkennt und den Beitrag – nun gestützt durch das frühere Engagement – ​​erneut anzeigt. Eine clevere Möglichkeit, neue Regionen zu erschließen und gleichzeitig die Dynamik aufrechtzuerhalten.

Engagement und seine Auswirkung auf die Reichweite

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Braucht man 2025 noch Hashtags auf LinkedIn?


Hashtags spielen inzwische eher eine untergeordnete Rolle. Ob Dein Beitrag Hashtags enthöält oder nicht, hat keine Auswirkung auf die Reichweite. Stück für Stück wurde es erschwert, auf LinkedIn nach Hashtags zu suchen bzw. Hashtags auf LinkedIn zu folgen.

– Der Creator Modus ist schon seit dem Frühjahr 2024 abgeschaltet, wo man im Kopfbereich auf 5 seiner Themen zu welchen man als Creator postet, aufmerksam machen konnte.


– Wichtig ist die Keyword-Optimierung des gesamten LinkedIn-Profils und auch der Beiträge.
– Hashtags können zum Strukturieren eines Beitrages eingesetzt werden und z.B. um bestimmte Beiträge zu markieren wie z.B. eines Markenbotschafter-Programms.
– Neu ist: LinkedIn™ zeigt jetzt „Vorgeschlagene Beiträge“ basierend auf Deiner Gesamtaktivität wie Interaktionen, Suchanfragen und Follower.
– Bei Unternehmensseiten wurden die 3 Hashtags, denen man folgen konnte, abgestellt. Dafür gibt es eine Featured-Box, einem Bereich „im Fokus“.

Warum sollte man auf Hashtags setzen?


1) Die ersten drei Hashtags werden in die Post-URL eingebaut, was eine positive SEO-Auswirkung auf Deinen Beitrag hat.
2) Füge 3-5 Hashtags ein, um Deinen Beitrag thematisch einordnen zu können. Basierend darauf kann der Algorithmus Deinen Content interessierten Lesern vorschlagen. Mehr als 8 Hashtags wirken als Spam, vermeide das bitte.
3) Nutze ihn, um den Content Kampagnen oder Markenbotschafter-Programmen zuordnen zu können.
4) Leser bevorzugen Beiträge, deren Hashtags am Ende des Textes stehen.
5) Beiträge mit Hashtags haben häufiger eine höhere Engagement-Rate als andere.

Taggen von anderen Personen, kleine Netikette


82% der Nutzer mögen es nicht, wenn sie in Beiträgen getaggt werden.

1) Überlege Dir ein Ziel, warum Du die Person taggen möchtest. Die Personen müssen einen klaren Bezug zu dem Thema haben und aktive LinkedIn-Nutzer sein.
2) Erkläre den getaggten Personen kurz, worum es geht. Das kann helfen, mehr Engagement zu bekomme und wirkt respektvoller.
3) Wenn Du eine Person schon getaggt hast, frage sie vorab um Erlaubnis, ob es erneut ok ist, sie im Beitrag zu erwähnen.
4) Pro Beitrag solltest du nur 1-5 Personen taggen. Da die getaggten Personen fettgedruckt dargestellt werden, hat das umfangreiche Taggen eine Auswirkung auf die leichte Lesbarkeit Deines Beitrages.

Ich werde sicherlich in den kommenden Tagen oder Wochen noch ergänzen bzw. mit Beiträgen auf bestimmte Themen der Studie aufmerksam machen. Auch wenn es weniger Reichweite gibt und Du oft den Eindruck hast, dass sich Deine LinkedIn-Aktivitäten kaum lohnen: Mach weiter! LinkedIn ist ein Marathon und kein Sprint und wenn Dein Content einen Mehrwert liefert, wirst Du langfristig erfolgreich sein!









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