Der neue LinkedIn-Algorithmus: Von Likes zu bedeutungsvollen Interaktionen

Nichts ist beständiger als der Wandel. Ende Juni kündigte LinkedIn an, den Fokus mehr auf fachliche Inhalte zu setzen und mit Hilfe von KI belanglose Themen / Formulierungen herauszufiltern.

Das Business-Netzwerk hat es sich zum Ziel gemacht, den in letzter Zeit häufig kritisierten Feed zu verbessern, indem sie sich darauf konzentrieren, ihn sachlicher und informativer zu gestalten. Wie wird dies erreicht? Durch die Überwachung bestimmter Engagement-Signale, die über bloße Likes oder allgemeine Kommentare hinausgehen und echte Unterhaltungen umfassen. Dabei wird die Herkunft des Beitrags, seine Relevanz für bestimmte Zielgruppen und ob er von einem Experten verfasst wurde, analysiert. Im folgenden beschreibe ich die Algorithmus-Updates über welche die Seite Oktopost berichtet hat.

Stärkere Konzentration auf bestehende Beziehungen

Laut der neuesten Änderungen ist es so, dass sich der Feed mehr auf die bestehenden Beziehungen, sprich unsere direkten Kontakte, konzentriert.

Wenn Sie mit jemandem verbunden sind, ist es jetzt wahrscheinlicher, dass Sie dessen Inhalte sehen und er Ihre Beiträge. Es heißt, dass die Zeiten vorbei sind, in denen der Feed voller für Sie vielleicht irrevalenter Beiträge ist, von Personen, denen Sie noch nie begegnet sind oder mit denen Sie in einem beruflichen Kontext verbunden sind. LinkedIn möchte, dass seine Nutzer Einblicke von Personen erhalten, die sie kennen, schätzen und denen sie vertrauen.

Was bedeutet das nun für Unternehmensseiten? In diesem Fall sollten Sie die Zahl Ihrer Follower weiter erhöhen. Aber noch wichtiger ist es, dass Sie den Markenbotschaftern in Ihrem Unternehmen (falls es bereits welche gibt) noch mehr Priorität einräumen. In den meisten Fällen haben Ihre Mitarbeitenden zusammen mehr Follower:innen, als die Unternehmensseite allein. Ein beträchtlicher Teil dieser Follower hat eine persönliche Verbindung oder Affinität zu dem Mitarbeiter, dem sie folgen. Aufgrund der jüngsten Algorithmusanpassungen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf die von Ihrem Mitarbeiter geteilten Inhalte stoßen und sich mit ihnen auseinandersetzen, nun größer.

Höherer Stellenwert von Inhalten für zielgruppenspezifische Fach-Inhalte (für Nischen-Zielgruppen)

Bei den Algorithmus-Änderungen von LinkedIn geht es darum, die richtigen Inhalte für die richtigen Personen bereitzustellen, damit diese sich mehr mit ihnen beschäftigen.

Nutzen Sie dies zu Ihrem Vorteil, indem Sie Inhalte für eine bestimmte Zielgruppe, ggf. eine Nische erstellen. Vergewissern Sie sich, dass Sie deren Fragen, Probleme, Herausforderungen richtig verstehen, was sie spannend finden und worüber Ihre Zielgruppe mehr erfahren möchte. Auf diese Weise können Sie mehr Kontakte erreichen und eine engagierte Community rund um Ihre Marke auf Linkedin aufbauen. Als LinkedIn-Beraterin könnte ich mich auf Selbstständige spezialisieren und gezielt für deren Themen Beiträge schreiben. In der Tat geht mein Tages-Geschäft aber derzeit eher in Richung Kommunikationsexpertinnen/ Mitarbeitende im Recruiting. Auch für diese Zielgruppe könnte ich gezielt schreiben.

Hashtags bleiben relevant, um die Reichweite zu steigern

Von wegen Hashtags verlieren an Bedeutung! Der aktualisierte Algorithmus von LinkedIn legt Wert auf das Hashtag-Engagement, um relevante Themen für seine Nutzer hervorzuheben.

Man sollte sich also aktiv beteiligen und Inhalte mit relevanten Hashtags erstellen. Tragen Sie zu sinnvollen Diskussionen bei und engagieren Sie sich aktiv auf der Plattform. Diese Interaktionen werden dem Algorithmus Feedback zu Ihren Interessen und Themen geben. Außerdem stellen Sie durch Ihre Beiträge zu relevanten Hashtags sicher, dass Sie in Diskussionen, die für Ihre Zielgruppe relevant sind, an vorderster Front stehen, was Ihnen neue Follower oder auch Kontaktanfragen bringen sollte.

Normale Likes und Kommentare reichen nicht mehr aus

Es heißt, dass die Kommentare möglichst „aussagekräftig“ sein sollten, um für große Sichtbarkeit zu sorgen.

Es sollten Kommentare sein, die zeigen, dass die Nutzer auf Ihren Inhalt reagieren und Gedanken und Meinungen zu dem von Ihnen Geschriebenen haben. Kurze Kommentare wie „interessanter Beitrag“ geben Ihrem Beitrag nicht die gleiche Punktzahl wie „Sie haben einige äußerst interessante Argumente bezüglich der Nutzung von KI bei der Content-Erstellung genannt. Was denken Sie, wie wird die Entwicklung weitergehen?“ Mit dem neuen Algorithmus von LinkedIn gilt: Je mehr aussagekräftige Kommentare Sie haben, desto mehr Sichtbarkeit erhalten Ihre Inhalte.

Um davon zu profitieren, sollten Sie sinnvolle Kommentare fördern, indem Sie mit Ihren Inhalten Gespräche anregen. Sie können dies erreichen, indem Sie in Ihren Beiträgen einzigartige, manchmal sogar, wenn Sie möchten, auch kontroverse Meinungen äußern.

Gute Beiträge brauchen Zeit

Es ist jetzt immer häufiger der Fall, dass Beiträge am zweiten und dritten Tag nach dem Posten noch größere Reichweite aufbauen. Der neue Algorithmus tickt so, dass die Lebensdauer und die Wirkung von Inhalten über ihre erste Veröffentlichung hinausgehen. Dies verdeutlicht das Engagement von LinkedIn, Inhalten, die den Nutzern einen Mehrwert bieten, mehr Bedeutung beizumessen – über Tage oder Wochen hinaus.

Was bedeutet das? Es ist wichtig, mehr hochwertige Inhalte zu posten, die einzigartig und authentisch sind und zu Diskussionen führen. Mit den Algorithmus-Updates von LinkedIn wird diesen Inhalten die Zeit gegeben, die sie benötigen, um Engagemen aufzubauen.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann man sagen, dass LinkedIn weiterhin das führende soziale Netzwerk für B2B-Nutzer ist und seinem Namen alle Ehre machen möchte. Wie die jüngsten Algorithmus-Änderungen zeigen, geht es weg von trivialen Stories und emotionalen Selfie-Beiträgen, hin zu relevanten und professionellen Inhalten.

Mitarbeitende mit großem Netzwerk sind erfolgsentscheidend, da der Algorithmus Inhalte von bekannten Personen priorisiert. Es ist ratsam, weiterhin Hashtags zu nutzen, sich mit ausführlichen Kommentaren an Diskussionen zu beteiligen und zielgerichtet Inhalte zu posten. Durch diese Strategien kann man sich seine Marke im LinkedIn-Feed positionieren und seine Markenbekanntheit steigern.

Beitragsfoto: Danke an: www.pixabay.com.

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