Social Media im B2B hat in Deutschland einen wichtigen Stellenwert bekommen so dass Marketing-Experten Listen von Vorteilen für Unternehmen erstellen können und obendrein viele Beispiele nennen, wo erfolgreich Social Media ins Marketing von B2B-Unternehmen integriert wird. Ist das in anderen Ländern ähnlich oder ist Social Media dort eher B2C-lastig?
Andere Länder, andere Sitten: So wie die Kultur, die Lebensweisen und Eßgewohnheiten anders sein können, so sind auch die Social Media Gepflogenheiten von Land zu Land verschieden. Manchmal sieht man das auch erst auf den 2. Blick.
Die genaue Betrachtung der Branche, der Zielgruppe und deren Nutzung des Social Webs ist der wichtigste Schritt bevor man sich für eine Plattform entscheidet. Wie bei jeder Strategie ist das genaue Beobachten der Situation sowie das Vorformulieren von klaren Zielen immer der erste Schritt. Das gilt für jedes Land. Schauen wir nun mal ins direkte Nachbarland, nach Frankreich:
Ziele und Grundlagen
Hier wird B2B Social Media sehr gerne im Bereich Human Resources, zur Lead Generierung und zur Steigerung der Bekanntheit der Marke eingesetzt.
Fragen wir uns aber erst einmal, wie B2B-Einkäufer das Internet für den Kaupfprozess einsetzen. Anhand der Ergebnisse dieser Studie stehen Suchmaschinen und Empfehlungen anderer ganz weit oben. Also sollte die Firmenwebseite gut zu finden sein. Auch ist SEO-technisch ein Corporate Blog ein perfektes Tool um schneller mit interessanten Inhalten gefunden zu werden.
Meine Beobachtungen von B2B Social Media in Frankreich haben ergeben:
- Einsatz von Videos und Fotos auf den eigenen Plattformen wie der Homepage und externen Plattformen wie Youtube und Flickr.
- Unternehmensseiten auf Facebook und Twitter um Traffic auf die eigenen Seiten zu generieren
- Interviews mit Video-Plattformen wie Widoobiz.
- Für größere Unternehmen: geschulte Social Media Teams die die Pflege der Plattformen regelmäßig und mit geeigneten Inhalten übernehmen
Was nicht fehlen sollte: Unternehmensblogs
Im eigenen Blog kann sich das Unternehmen regelmäßig äußern, das Produkt oder Marke für den Kunden greifbarer machen, es ist SEO-technisch besser zu finden und nützliche Inhalte werden sehr gerne von anderen geteilt so dass sich der Taffic auf die eigene Seite durch vermehrtes Teilen erhöht. Frankreich ist eine Bloggernation. Hier ist die Blogosphäre deutlich stärker ausdifferenziert und in verschiedenen Bereichen wie z.B. auch der Politik wird sehr viel engagierter seine Meinung in Blogs preisgetan als es in Deutschland der Fall ist. 2006 gab es in Frankreich 2,5 Millionen Blogs verglichen mit nur 0,4 Millionen in Deutschland wie hier bei Upload beschrieben. Heute sprechen wir immer noch von wenigen 100.000 Blogs und im Gegensatz dazu haben wir 23 Millionen Facebook-Nutzer.
Das Business-Netzwerk Viadeo:
Da gibt es aber noch mehr: Ein Business-Netzwerk genannt Viadeo. Das kennen hier in Deutschland die Wenigsten, in Frankreich ist es in aller Munde. Laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Viadeo) ist Viadeo ist ein professionelles soziales Netzwerk mit offiziell über 40 Millionen Mitgliedern. Der Firmensitz befindet sich in Paris. Viadeo ist einer der größten Konkurrenten von LinkedIn. Die meisten Nutzer kommen aus China, gefolgt von Frankreich, Brasilien und Mexiko und nach Mandarin sind die meistgesprochenen Sprachen Französisch, Englisch, Spanisch und Portugiesisch. So wie Xing in Deutschland in vielen B2B Social Media Strategien nicht fehlen sollte, ist Viadeo ein sehr wichtiger Bestandteil des lokalen Social Medias, für viele Unternehmen und Unternehmen zusätzlich auch noch LinkedIN. Auch hier gibt es Gruppen, Veranstaltungen können organisiert werden und über eine Suchmaske Kontakte gefunden werden.
Zusammenfassend kann ich sagen: in vielen Punkten ticken wir doch recht ähnlich, aber es gibt ein paar Unterschiede, die zu beachten sind, wenn man in Frankreich erfolgreiches B2B Social Media durchführen möchte.
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