Was bringt Ihnen der LinkedIn Sales Navigator? Erste Schritte.

Lange habe ich es geplant und heute ist es soweit. Ich möchte erste Einblicke in die Sales-Navigator-Mitgliedschaft geben.

Beim Sales Navigator handelt es sich um eine Premium-Mitgliedschaft, welche gezielt für Vertriebsleute angeboten wird. Kostentechnisch muß der Nutzer mit 59,99 € netto schon etwas tiefer in die Tasche greifen, er bekommt allerdings auch eine Menge Funktionen angeboten, welche auch ausgeschöpft werden sollten. Häufig ist es möglich, dass Vertriebsmitarbeiter die Mitgliedschaft von ihren Unternehmen über die Spesenabrechnung abrechnen lassen können. In meinem Fall habe ich die Gelegenheit, das Tool für drei Monate zu nutzen, da mir LinkedIn ein entsprechendes Angebot gemacht hat.

Zusätzliche Funktionen des Sales Navigators

LinkedIn verspricht mir im Rahmen dieser Mitgliedschaft die folgenden elf Funktionen, auf welche ich nun doch gespannt bin. Einige kenne ich von der Business Plus-Mitgliedschaft, andere sind noch Neuland für mich.

  1. Lead-Empfehlungen: Basierend auf den ersten Einstellungen, empfiehlt LinkedIn passende Lead-Kontakte. Diesen Personen bzw. Leads kann man folgen, man sieht, wofür sie sich interessieren und wenn man mag, kann man sich mit ihnen vernetzen. Diese Liste ist privat.
  2. Premium-Suche mit Lead-Builder: Hatte ich vorher Zugriff auf ca. 15 verschiedene Suchfilter, so kann ich nun noch gezielter recherchieren. Das Suchfenster schaut optisch ganz anders aus, aus detaillierten Listen können verschiedene Such-Szenarien erstellt werden.
  3. Erweiterte Suchfilter: Es werden zusätzliche Suchfilter freigeschaltet. Dazu gehören z.B. Karrierestufe, Unternehmensgröße und andere, welche beim Basis-Account nicht freigeschaltet waren.
  4. Uneingeschränkte Personensuche: Anders als beim Basis-Account, wo die Grenze bei max. 1000 Ergebnissen pro Suche lag, erzielt man nun noch mehr Suchergebnisse.
  5. Liste der Profilbesucher: Beim Basis-Account wurden mir nur die letzten 5 Profil-Besucher angezeigt. Diese Liste ist nun stark erweitert, man sieht alle Besucher auf dem eigenen Account. Wer sein Netzwerk erweitern möchte, kann die Profilbesucher kontaktieren und sich im Anschluss mit ihnen vernetzen.
  6. Anzahl der gespeicherten Leads liegt bei 1500. Die Mitgliedschaft „Sales Navigator Team“ erweitert sogar auf 3000 Leads: Ich denke aber, dass ich mit 1500 Leads extrem gut bedient bin.
  7. Vertriebs-Updates: Der Anwender erhält Updates seiner Leads in der Sales Navigator-Timeline und bekommt so einen Überblick, mit welchen Themen sich die Leads gerade beschäftigen. Von Vorteil ist es natürlich, wenn die Personen auch aktiv auf LinkedIn sind und regelmäßig etwas posten. Wenn unter den Leads nur Nutzer zu finden sind, die LinkedIn kaum nutzen, macht es wenig Sinn.
  8. Sales Navigator für Gmail
  9. Notes und Tags: Seit Jahren habe ich mit den Tags auf LinkedIn gearbeitet und auch diesen Beitrag dazu geschrieben. Im Zuge vieler Erneuerungen auf dem Netzwerk und aufgrund zu geringer Nutzung dieser Funktion, gibt es diese nun nicht mehr im Basis-Account, sondern nur noch mit bezahlten Mitgliedschaften wie dem Sales Navigator.
  10. InMail-Nachrichten: 20. Dabei handelt es sich um LinkedIn-Nachrichten bzw. Vernetzungsanfragen, welche versendet werden können, auch wenn man den Kontakt nicht kennt und/ oder keine gemeinsamen Kontakte hat. Wenn die Anfragen bestätigt werden, erhält man Gutschriften. Mal schauen, wie oft ich sie wirklich verwende. Bisher ging es auch ganz gut ohne.
  11. Open Profile: Durch die Mitgliedschaft können Sie kostenfreie Inmail-Nachrichten auch von Nicht-Kontakten erhalten. Mehr über Open Profile wird hier von LinkedIn erklärt.

Die ersten Schritte zum LinkedIn Sales Navigator 

Wenn Sie sich für die neue Mitgliedschaft entschieden haben, wird LinkedIn zuerst einige Fragen an Sie haben. Je besser das Netzwerk Sie und Ihre Wünsche kennt, desto gezielter wird das Angebot. Die folgende Fragen werden geklärt, wenn der Nutzer seine ersten Schritte mit dem Sales Navigator macht.

  • Fragen zu den Regionen: Ich habe für meinen Teil die Region DACH, also Deutschland, Österreich und Schweiz angegeben.
  • Fragen zu Branchen, wie z.B. Management-Beratung, Marketing und Werbung.
  • Angaben zu den Wunsch-Unternehmensgrößen.
  • Gewünschte Tätigkeitsbereiche der Zielgruppe

Wenn diese ersten Angaben gemacht worden sind, kann der neue Nutzer sich aussuchen, wie er loslegen möchte.

  1. Neue Leads finden
  2. Sehen, was es Neues bei den Accounts gibt oder
  3. ein kurzes Einführungsvideo ansehen. Hier kann es auch ohne Sales Navigator-Buchung angeschaut werden.

Was ist anders/ Erste Eindrücke

Wenn ich mich auf LinkedIn eingeloggt habe, werde ich durch einen extra Hinweis auf den Sales Navigator gelotst.

Ich kann also mit meinem persönlichen Profil wie gehabt in einem Tab arbeiten und parallel gezielt im extra Tab nach Leads Ausschau halten und durch den Sales Navigator mein Business vorantreiben.

Lead-Liste

Das Tolle, die Leads-Liste ist privat. Ich kann den Updates von Personen folgen und mich auf die Art und Weise mit ihnen vertraut machen, bevor ich sie überhaupt anspreche.

Wenn ich im bisherigen LinkedIn surfe, sehe ich Kontakte, welche ich kennen könnte, basierend auf dem LinkedIn-Algorithmus. Unter dem Kontakt steht dann blau hinterlegt: „vernetzen“. Im Sales Navigator wird mir angeboten, die Kontakte als Lead zu speichern (Save as Lead). Und ich sehe zu den einzelnen Personen, wie ich mit ihnen verknüpft bin / ob es bereits gemeinsame Kontakte gibt.

Ich kann hier eine Menge Informationen herausfinden. Sehe z.B. auf den ersten Blick, wie lange die Person in der aktuellen Position tätig ist.

Um Anknüpfungspunkte zu finden, sehe ich, mit welchen Kontakten ich etwas gemeinsam habe. Das kann z.B. die gleiche Branche sein oder eine gemeinsame Gruppen-Mitgliedschaft. Ich bekomme Einblicke über kürzliche Jobwechsel. In meinem Fall wäre es eher interessant zu sehen, wer auf Jobsuche ist, aber dafür gibt es bei LinkedIn andere Mitgliedschaften. Des Weiteren erhalte ich Informationen über die Aktivität der Person. Je aktiver ein Mitglied ist, desto häufiger sehe ich auch seine Updates. Hier zahlt es sich wieder aus, mehr Aktivität in Form von Status-Updates zu zeigen, um sich häufiger bei anderen Nutzern in Erinnerung zu bringen.

Gespeicherte Accounts

Die vorgeschlagenen Accounts entsprechen den Unternehmen, welche ich ganz am Anfang bei den Fragen angegeben hatte. Ich bekomme nun interessante Einblicke in die Unternehmen, kann sehen, wie groß welche Abteilung ist, wie hoch der Personalzuwachs ist etc. Zumeist am Morgen erhalte ich per E-Mail Benachrichtigungen, wenn die Accounts etwas Neues gepostet haben.

Weiterbildung/ Info-Material

Da sollten keine Wünsche offen bleiben. LinkedIn bietet verschiedene Möglichkeiten an, um das Tool näher kennenzulernen. Ich kann aufgenommene Webinare anhören, mir Module zusammenstellen, in Videos reinhören, oder eBooks runterladen. Einen ersten Eindruck konnte ich mir bereits verschaffen: Die Videos haben mir bereits nützliche Einblicke in die Funktionen gewährt, für weiterführende Materialien werde ich hoffentlich noch die Zeit finden. Das eBook ist eher eine Zusammenfassung der Vorteile des Sales Navigators als eine Erläuterung der Anwendungen.

Social Selling Index

Der Social Selling Index (SSI) zeigt an, wie erfolgreich ich bin, mir eine erfolgreiche Marke aufzubauen. 100 wäre perfekt, da habe ich mit meinen momentan 74 noch etwas Arbeit vor mir. Im Durchschnitt hat mein persönliches Netzwerk einen SSI von 40, also stehe ich schon ganz gut da. Ich kann anhand der Seite auch sehen, wo ich noch Nachhole-Bedarf habe. Der SSI setzt sich aus einer Kombination aus dem perfekten Profil, dem Aufbau des Netzwerkes und den Aktivitäten auf LinkedIn zusammen. Nur wer intensiv mit den verschiedenen Funktionen arbeitet, wird einen höheren Index erreichen.

 

 

 

 

 

 

 

Was wird mir der Sales Navigator bringen? Nach einigen Wochen kann ich sicherlich mehr dazu sagen. Ich weiß, dass ich nur dann eine 100 %ig korrekte Aussage treffen kann, wenn ich mich komplett in das Tool einarbeite, alle Funktionen ausprobiere und diesen auch eine Chance gebe. Von 1-2 Sessions im Monat werde ich voraussichtlich keinen großartigen Mehrwert daraus ziehen.

Das ideale LinkedIn-Profil für Ihre Sales-Aktivitäten

Als Sales-Profi sollten Sie darauf achten, dass Ihr LinkedIn-Profil up-to-date ist, ein Foto enthält und in den wichtigsten Bereichen professionell ausgefüllt worden ist. Sie haben da Ihre Zweifel oder es fehlt derzeit an der Zeit, dieses auf Vordermann zu bringen?

Schreiben Sie mir, woran es hängt und ich unterstütze Sie gerne bei den nächsten Schritten.

 

Beitragsfoto: Fotolia © Jürgen Priewe

4 Antworten auf „Was bringt Ihnen der LinkedIn Sales Navigator? Erste Schritte.“

  1. Hallo Frau Gonzalez

    ich habe mit Interesse ihren Bericht über den Sales Navigator gelesen.
    Welche Erfahrungen haben Sie persönlich mit dem Sales Navigator gemacht, falls Sie den als Akquisetool nutzen.

    Ich bin dabei mich an das Thema LinkedIn ranzutasten und es gibt wenig hilfreiche deutsche Einschätzungen dazu.

    Ich weiß nicht ob Sie die alten Einträge überhaupt noch beobachten

    1. Guten Morgen Herr Puth,
      vielen Dank für Ihren Kommentar.
      Ich habe den Sales Navigator bisher nur probeweise getestet und arbeite für meine eigenen Zwecke mit dem Basis Account oder einer „normalen“ Premium-Mitgliedschaft. Diese bieten bereits genügend Funktionen an, welche bisher für mich ausreichend waren. Gerne tauschen wir uns in einem persönlichen Gespräch weiter aus.
      Viele Grüße, Friederike Gonzalez

  2. Hallo Frau Gonzales,
    ich habe den SN auch gerade am „Testen“ und muss biher sagen, dass es ein hilfreich ist, aber Nachrichten, die Sie im SN an Kontakte Schicken finden Sie nicht im Linkedin und vice versa. Das bedeutet, mass muss entweder auf SN verzichten, oder 2 gleisig fahren, falls man nicht den SN dauerhaft nutzten möchte.
    Es sind halt 2 Plattformen.

    Viele Grüße aus HH

    1. Hallo Herr Woischnik,
      vielen Dank für Ihren wertvollen Hinweis zum Sales Navigator. Ich gebe Ihnen recht, dass einige der Funktionen nur dann Sinn macht, wenn man dauerhaft dabei bleibt. Die Möglichkeit, Kontakte in Kategorien zu sortieren, geht, wenn man den Sales Navigator kündigt, leider auch verloren. Ich werde den Artikel auch bei Gelegenheit überarbeiten, denn er ist nicht mehr ganz aktuell.
      viele Grüße,
      Friederike Gonzalez

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